Aktuelles zur Generalsanierung

01.04.2023

Spätestens im Jahr 2012 reifte Idee, die Ostpreußenhütte vollständig zu sanieren. Eine Bestandserfassung ergab, dass die Bausubstanz zum Teil marode ist. Mit einfachen Reparaturen wäre es nicht möglich, die aktuellen Anforderungen der Behörden zu erfüllen. Das betraf die vorgeschriebene Mindestraumgröße für die Unterkunft von Angestellten, Brandschutz und Fluchtwege. Die Hütte ist 1927 als Kalhütte konzipiert worden, bei der nur die Küche und der Aufenthaltsraum mit Holzöfen beheizt wurden. Später wurde eine Warmluftverteilung eingezogen, die brandschutztechnisch eine Gefahr darstellt.

Der Vorschlag der Archtikten, die Hütte abzureißen und neu zu erstellen, wurde 2013 vom Vorstand einhellig abgelehnt. Die Kosten wurden damals auf über 2,5 Mio Euro veranaschlagt und wären nicht finanzierbar gewesen. Ausschlaggebend war aber, dass die Sektion ihre Ostpreußenhütte als Erinnerungsstück erhalten wollte.

In den Folgejahren wurde immer wieder investiert und repariert, 2013 Ofenersatz in der Stubn, 2014 Ersatz des BHKW, UV-Anlage, Umrüstung auf Batteriespeichern auf LiFeP-Basis, 2016 Neubau Talstation, 2018 Balonsanierung, 2020 Umrüstung Kläranlage von Sackfilter- auf Rottebecken. Im Jahr 2019 wurde mit engagierter Unterstützung des DAV-Fachverbands endlich ein Gesamtkonzept zur Generalsanierung der Hütte ausgearbeitet. Kostenrahmen damals 900.000€ und Teilfinanzierung mit EU-Mitteln zur "energetischen Sanierung". Wesentliches Argument der Maßnahem war und ist, die Hütte wintertauglich zu machen. Der Winterbetrieb war wegen des hohen Energieverbrauchs ein Zuschussgeschäft und das Übernachten im ungeheizten Lager nur hartgesottenen Besuchern zumutbar.

Es hat zwei weiter Jahre gedauert, bis die Pläne ausgearbeitet und erste Genehmigungsanfragen bei den Behörden eingereicht werden konnten. Zuerst kam Corona und sorgte für weitere Verzögerung.und dann bracht der Krieg in der Ukraine aus. Geeignete Fachbetriebe wurden weniger, Materialkosten verdoppelten sich und auch die Ansprüche stiegen. Aber es gabe kein Zurück. Zusammen mit dem DAV-Verband wurde ein Finazierungskonzept ausgearbeitet, bei dem alle möglichen Fördertöpfe ausgeschöpft werden. Die Sektion musste ihre Zusage zur Eigenfinanzierung über Darlehen gegenüber der Ausgangsbasis aber erheblich anheben. Die Darlehen werden vom DAV-Dachverband zu mäßigen Konditionen gewährt, so dass die Schulden bei der erwarteten Ertragssteigerung doch in für Baumaßnahmen üblichen Zeit abgetragen werden können.

Im Februar 2023 wurde mit Auflagen vom Umweltamt die Genehmigung der ein Jahr vorher eingereichten Pläne erteilt. Dann kam das Bundesdenkmalamt, besichtete die Hütte und prüfte die Pläne. Im ergbenis wurde die Hütte unter Teildenkmalschutz gestellt und die Pläne mussten überarbeitet werden. Auch, wenn dies zusätzliche Kosten verursachte, ist das Ergenis doch sehr gut und im Sinne der Sektion: die geschichtliche Bedeutung der Hütte ist amtlich und einige Bauvorschriften, z.B. Stiegenbreite, können mit dem Veränderungsschutz umgangen werden.

Das Architekturbüro Peter Laimgruber hat die Projektleitung übernommen und die Gewerke ausgeschrieben. Moritz Schmidt vom DAV-Dachverband kümmert sich um die sehr arbeitintensive Aufgabe der Fördermittelanfragen und Abrechungen. Ohne ihre engagierte Unterstützung wäre die Sektion verloren.Der straffe Zeitplan sah vor, dass die Generalsanierung im Oktober abgeschlossen ist, so dass der Betrieb zur Wintersaison wieder aufgenommen werden kann. Der Sommerbetrieb musste dafür ausfallen. Den Pächtern wurde Fortsetzung mit angepassten Bedingungen nach der Unterbrechung angeboten.

Im Mai räumte ein Helferteam der Sektion die Hütte aus und bereitet die Bauarbeiten vor. Auch danach waren immer wieder kleiner Teams, auch unter Beteiligung anderer Sektionen, für einen Arbeitseinsatz auf der Hütte. Vorzugsweise am Wochenende, um die Handwerksarbeiten nicht zu behindern.Unsere Aufgabe war es, Brennholz zu sägen, die Baustelle aufzuräumen, die Sanitäranlage zu Putzen, aber auch handwerliche Tätigkeiten: Fenster streichen ud Kellerdecke vekleiden.

Weiteres folgt ...